Regenwasser-Nutzung
Regenwasser-Nutzung
Bedenkt man, dass jeder Bundesbürger im Schnitt 61 Liter Trinkwasser täglich für die WC-Spülung, die Wäsche und die Gartenbewässerung verbraucht und dass der (Trink-)Wasserpreis stetig ansteigt, sind Regenwassernutzungsanlagen ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll. Insbesondere bei größeren Gebäuden wie Mehrfamilienhäusern oder Gewerbeimmobilien mit hohem Wasserbedarf hat sich eine solche Anlage binnen kürzester Zeit amortisieren; bei Einfamilienhäusern kann das länger dauern. Ordnungsgemäß ausgeführt, bestehen bezüglich der Hygiene bei einem Regenwassernutzungssystem keine Bedenken. So ergaben wissenschaftliche Untersuchungen keine signifikanten Unterschiede zwischen Wäsche, die mit Trink- oder Wäsche, die mit Regenwasser gewaschen wurde. Ein Regenwassernutzungssystem ist grundsätzlich einfach, auf wartungsarme Komponenten muss aber geachtet werden, um jahrelangen störungsfreien Betrieb zu gewährleisten:
Regenwasserspeicher / -tank / -zisterne: Dient der Regenwasseraufnahme und als zweite Reinigungsstufe. Der beruhigte Regenwasserzulauf hält das Wasser im Behälter ruhig, was zur Folge hat, dass die schweren Partikel am Boden liegen und leichte Stoffe aufschwimmen. Der schwimmende Ansaugfilter saugt Wasser aus dem saubersten Bereich ab. Die Behälter sind so konzipiert, dass sie mehrmals jährlich überlaufen, um die sich an der Wasseroberfläche bildende Schmutzschicht per Überlauf zu entsorgen. Im Betonerdspeicher gelagert, wird saures Regenwasser durch den Kalk neutralisiert. Kunststoffspeicher ermöglichen das Lagern im Keller, wodurch natürlich umbauter Raum verlorengeht. Geht das Regenwasser im Tank zur Neige, wird es (automatisiert) mit Frischwasser aufgefüllt. Dafür braucht es spezielle Ventile, damit die Trinkwasserleitung vor Bakterien geschützt ist.
Filter: Regenwasser muss vor der Nutzung gefiltert sein, etwa durch Kies oder Sand, anschließend fließt es über einen Feinfilter in der Steigleitung in die Zisterne. Das Filtern sorgt für gute Wasserqualität, sodass das Wasser zum Wäschewaschen genutzt werden kann. Ein Fangsieb im Fallrohr ist anstelle des Filters ausreichend, wenn das Wasser nur für den Garten oder die Toilettenspülung genutzt wird.
Pumpe: Die ideale Pumpe ist leise, wartungsfrei und korrosionsfest. Um das zu erreichen, nutzt man mehrstufige Pumpen mit integriertem Trockenlaufschutz und Schaltautomat. Aufgrund der Gefahr zu verkeimen und ständiger Wartung sollte auf Membrandruckausgleichsgefäße verzichtet werden.