Senkkasten oder Caisson

Senkkasten oder Caisson

Ein Caisson oder Senkkasten stellt eine Konstruktion für Unterwasserbauarbeiten dar, der auch in Bodenschichten mit hohem Grundwasseranteil genutzt werden kann. Häufig wird für den Senkkasten auch die Bezeichnung „Senkglocke“ eingesetzt.

Grundsätzlich handelt es sich beim Senkkasten oder Caisson um einen rechteckigen Kasten oder eine zylindrische Konstruktion. Diese wird auf trockenem Boden angefertigt und dann an den jeweiligen Einsatzort gebracht. Am Einsatzort wird der Senkkasten auf die gewünschte Arbeitstiefe abgesenkt. Die Unterseite des Senkkastens bleibt offen. Mittels Druckluft wird im Inneren des Senkkastens bzw. Caissons ein Überdruck erzeugt, um einen Einbruch von Wasser zu verhindern. Im Kasten kann nun gearbeitet werden. Genutzt werden Senkkästen bei Fundamentgründungen, Bodenaushub und ähnlichem. Ausgehobene Hohlräume können dann beispielsweise mit Beton verfüllt werden.

Dieses Verfahren wird häufig für die Errichtung von Brückenpfeilern eingesetzt. Die Tower Bridge in London und die Bay Bridge in San Franzisko wurden nach diesem Verfahren errichtet.

Mehrere Senkkästen werden bei Tunnelbauarbeiten hintereinander abgesenkt. Die einzelnen Senkkästen werden seitlich wasserdicht miteinander verbunden und dann die Zwischenwände entfernt. Der alte und der neue Elbtunnel in Hamburg wurden beispielsweise auf diese Weise errichtet.

Der Leuchtturm „Roter Sand“, welcher das erste Offshore-Bauwerk der Welt ist, ruht auf einem Senkkasten, der mit Beton verfüllt auf eine Höhe von 22 Meter unterhalb des Niedrigwasserspiegels versenkt wurde. 1880 war dies natürlich eine echte technische Pionierleistung.

Die Senkkastenmethode wird aber auch an Land verwendet, wenn sonst nicht tragende oder wasserführende Bodenschichten vorliegen und in größerer Tiefe gearbeitet werden muss. Maximal kann eine Tiefe von 40 Metern erreicht werden.

Die Gefahren für die Arbeiter ist bei dieser Methode ein Nachteil. Beim Verlassen des Senkkastens nach der Unterwasserarbeit kommt es zu einem rapiden Druckabfall, der die so genannte Caisson- oder Taucherkrankheit auslösen kann. Dabei bilden sich im Blut Gasblasen, die eine möglicherweise tödlich verlaufende Lähmungserscheinung begünstigen können. Nur ein allmählicher Druckausgleich in einer Dekompressionskammer kann dem vorbeugen.