OSB-Platte
OSB-Platte
Bei den sogenannten OSB-Platten (oriented strand board-Platten) handelt es sich um Grobspanplatten, bei denen lange, ausgerichtete Holzspäne (strands) vorherrschen.
OSB-Platten werden sowohl im Rohbau als Bauplatten als auch im Innenausbau als Dach- oder Wandverkleidung und als Verlegeplatte im Fußbodenbereich eingesetzt. Soll eine Fußbodenheizung eingesetzt werden, so sind die OSB-Platten allerdings weniger geeignet, da sie bei ungleichmäßiger Erhitzung zum Verziehen neigen. OSB-Platten werden ferner im Möbelbau, für Verpackungskisten und für Verschalungen eingesetzt.
Bei der maschinellen Herstellung der OSB-Platten werden Späne quer und längs so ausgerichtet, dass sie mehrschichtig, kreuzweise übereinander liegen. Die Späne wurden zuvor mittels einer Beleimungsmaschine mit Klebstoff getränkt. In der richtigen Anordnung werden die Späne unter hoher Temperatur- und Druckeinwirkung verpresst.
Gegenüber herkömmlichen Fachspanplatten besteht der Vorteil der OSB-Platten in einer größeren Biegefestigkeit. Für eine geringe Wasserdampfdurchlässigkeit sorgt der hohe Klebstoffanteil. Zudem wirken OSB-Platten durch ihr charakteristisches Muster recht dekorativ und können an sichtbaren Stellen verbaut werden.
Die mögliche Ausdünstung von gesundheitsschädlichen Stoffen bildet einen dauerhaften Nachteil bei OSB-Platten. Bei der Verarbeitung müssen besondere Schutzmaßnahmen eingehalten werden. Nach der Verarbeitung können ernste Gesundheitsgefährdungen für die Bewohner verursacht werden, da die verwendeten Klebstoffe häufig, Formaldehyd, Phenole oder polymere Diphenylmethandiisocyanat (PMDI) enthalten. Bei der Erhitzung durch Verarbeitungsvorgänge wie Fräsen oder Zusägen können Gase und Stäube entstehen. Im Falle eines Brandes entsteht Blausäure.
OSB-Platten werden in der Norm EN300 in vier verschiedenen Klassen definiert. Die Zuordnung ist abhängig von der Belastungsfähigkeit und Feuchtigkeitsbeständigkeit der Platten sowie von der Verwendbarkeit im Trocken- oder Feuchtraumbereich.