Holzwerkstoffplatten

Holzwerkstoffplatten

Wertvolle Hölzer können sparsam verwandt werden und auch Holzabfälle nutzbringend eingesetzt werden, wenn mit Hilfe eines Bindemittels verbundene, zusammengesetzte Hölzer zu Holzwerkstoffen verarbeitet werden. Insbesondere im Möbelbau und als nicht tragende Platten finden Holzwerkstoffplatten vielfache Anwendung.

Unter hohem Druck werden aus Holzspänen und einem entsprechenden Bindemittel Spanplatten gepresst, die häufig mit Nut und Feder versehen werden. Die Bezeichnung E-1 auf Spanplatten zeigt an, dass es sich um für den Innenausbau geeignete, formaldehydfreie Holzwerkstoffplatten handelt.

Werden Spanplatten mit Zement gebunden, können diese Holzwerkstoffplatten auch in Feuchträumen eingesetzt werden, da sie nässe- und fäulnisbeständige Eigenschaften mitbringen.

Spezielle Spanplatten werden aus ausgerichteten Flachspänen aus drei Schichten mit geringem Leimanteil hergestellt und werden unter der Bezeichnung OSB-Platten (oriented-strand-board-Platten) gehandelt. Eine dekorative Sichtfläche macht diese Holzwerkstoffplatten für den Innenausbau in naturbelassener Form interessant.

Extrem strapazierfähige Formplatten, deren Oberflächen mit einer widerstandsfähigen Kunststoffdeckschicht unlösbar verpresst werden, werden als Schichtstoffplatten bezeichnet. Diese hoch verdichteten Spanplatten werden häufig als Fensterbänke oder als Arbeitsplatten in der Küche verwandt.

Als Pressholz bezeichnet man ebenfalls Spanplatten, die hochverdichtet sind und in Kunststoff eingebettet werden. Diese Holzwerkstoffplatten dienen hauptsächlich als Türzargen. Aus Restholz wird durch Kochen, Hacken und Schleifen Holzfaser gewonnen, die mit Kunstharz zu Holzfaserplatten gepresst werden.

Grundsätzlich wird zwischen MDF-Platten (mitteldichte Faserplatten), Hartfaserplatten und Weichfaserplatten unterschieden. Hochverdichtete Span- und Holzfaserplatten werden z. B. als Laminatfußboden eingesetzt und als poröse Ausführungen auch zum Schall- und Wärmeschutz.

Holzwerkstoffplatten können aber auch aus Holzwolle, mit mineralischen Bindemitteln wie Magnesit oder Zement hergestellten HWL-Platten (Holzwolleleichtbauplatten), sein. Diese bieten einen idealen Haftuntergrund für alle mineralische Putze. Häufig werden insbesondere wegen der guten Schalldämmeigenschaften solche Platten für die Innen- und Außenwanddämmung verwandt. Für eine gezielte Wärmedämmung, werden allerdings größere Wanddicken eingeplant werden, so dass die Holzwerkstoffe für diesen Bereich eher als nicht geeignet anzusehen sind.

Insbesondere beim Innenausbau ist bei allen Holzwerkstoffen darauf zu achten, dass nur holzschutzmittelfreie und formaldehydunbelastete Materialien verwendet wurden.