Efeu
Efeu
Zur Begrünung von großflächigen Hauswänden wird oft Efeu gepflanzt. Im Fachhandel werden Bausätze angeboten, die bei glatten Betonwänden als Rankhilfe eingesetzt werden. Der Wuchs der verschiedenen Efeuarten dauert unterschiedlich lange. Um am Gebäude hoch zu ranken, bildet der Efeu Haftwurzeln aus. Damit ist die Pflanze ein so genannter Selbstklimmer, der im September in Blüte steht und im Winder Früchte ausbildet. Diese Früchte sind bei Vögeln als Nahrung sehr beliebt, für den Menschen allerdings sind sie giftig.
Efeu kann aber auch Bauschäden verursachen. Sollte das Mauerwerk vorgeschädigt oder der Putz rissig sein, so können die Wurzeln des Efeus sich in kleine Spalten drängen, so dass die Risse vergrößert werden. Gesundem Mauerwerk tut Efeu jedoch nichts. Wenn das Gebäudedach überwuchert wird, ist allerdings Vorsicht geboten. Der Efeu sollte daher rechtzeitig zurück geschnitten werden.
Grundsätzlich ist die Entfernung von Efeu sehr arbeitsaufwändig. Der Halt zwischen Wand und Haftwurzeln ist schwer zu trennen, so dass der Efeu meist abgeflammt werden muss. Danach ist meist ein neuer Fassadenanstrich nötig. Horizontale „Klettersperren“ stellen eine Vorbeugungsmaßnahme dar. Überstehende Bleche oder Gesimse hindern den Efeu ab einer bestimmten Höhe am Weiterklettern. Zumindest bis der Efeu das nächst mal zurück geschnitten wird.
Das Amtsgericht München hat entschieden, dass Grundstückseigentümer über eine Grundstücksgrenze hinaus wachsenden Efeu entfernen müssen, sofern Schäden am nachbarlichen Mauerwerk zu befürchten sind. Im Rahmen der Sanierungsmaßnahmen oder der Aufstellung von Baugerüsten ist ein Betreten des Grundstückes durch den Nachbarn erlaubt (Az. 241 C 10407/05).