Backsteingotik
Backsteingotik
Im Ostseeraum und in Norddeutschland finden sich teilweise abgewandelte Formen der Baustile Gotik, Renaissance und Romanik, was durch die Verwendung des örtlich verfügbaren Baumaterials Backstein entstehen. Die Anforderungen, die dieses Baumaterial stellte, machten es nötig einen eigenen Stil mit charakteristischen Elementen zu entwickeln. Im 12. Jahrhundert wurden die gebrannten Lehmziegel (Backstein) als Baustoff eingeführt.
Die Backsteingotik wird dadurch gekennzeichnet, dass die Fassaden schmucklos, also ohne Figuren oder Plastiken sind. Dies liegt daran, dass diese mit Backstein nicht umsetzbar sind. Gemauerte Ornamente wie Ziergiebel aus roten und glasierten Ziegeln, die sich abwechseln, wurden als Ersatz angebracht. Teilweise wurden Farbkontraste durch das weiß Kalken von Wandflächen gesetzt. Formziegel kamen in der Spätphase der Backsteingotik auf, um damit Bauplastiken nachzuahmen.
Als Bauwerke, die gute Beispiele für die Backsteingotik sind, können die Lübecker Altstadt, die Hamburger St. Petri Kirche, die Marienkirche in Danzig und die Marienburg des Deutschen Ordens in Polen genannt werden.